 
Zitat 1: "Hochwässer sind eine Folge meteorologischer Ereignisse. Sie sind Teil
des Wasserkreislaufes und haben eine natürliche Ursache." Quelle: (1)
Zitat 2: "Dass ein Fluss über seine Ufer tritt, ist eine ganz natürliche
Angelegenheit. Die Lebensgemeinschaften entlang des Flusses sind daran
gewöhnt, benötigen sogar die gelegentliche Flut: Denn jedes Hochwasser
bringt neue Nährstoffe." Quelle: (2)
"Hochwasser sind Naturereignisse. Der natürliche Wechsel der Wasserstände gehört zum Wesen der Flüsse. Dieser ist Grundlage für die Fließgewässerdynamik und die Entwicklung des auetypischen Reliefs. Extreme Hochwasser treten auf, wenn hohe und intensive Niederschläge großräumig auf Böden treffen, die durch vorangegangene Niederschläge bereits wassergesättigt sind oder durch Frost keine Niederschläge aufnehmen können. Extreme Hochwasser sind nur in Grenzen beeinflußbar. Der Mensch hat durch vielfältige Maßnahmen in das Abflußgeschehen eingegriffen und dieses deutlich verändert."
Hochwasser ist ein natürliches Ereignis und wird besonders wahrgenommen,
wenn außergewöhliche meteorologische Ereignisse wie starke, anhaltende
Regenfälle oder starke Schneeschmelze tzu Konflikten mit von Menschen
geschaffenen künstlichen Dingen und Werten führen. Da Natur und Umwelt nicht mehr
losgelöst von menschlicher Organisation betrachtet werden kann, ist das
schlechte Design von Naturwegen bzw. das fehlende Verständnis für aquatische
und terrestrische Lebenswelten die Ursache für Hochwasser-verursachte
Konflikte.
Ungewöhlich starke Niederschläge kommen laut World Wide Fund for Nature (WWF) im Jahr
2002 doppelt so häufig vor wie vor 100 Jahren. Als mögliche Ursache dafür wird die sogenannte Erderwärmung genannt, wobei Klimaveränderung schwer vorhersagbar ist. Weitere meteorologische Einflussgrößen sind neben der Intensität auch die Dauer und die die räumliche und zeitliche Verteilung des Niederschlags.
Zur Gestaltung von Landschaften am Übergang vom Land zum Wasser gehört neben der Flussbegradigung auch die menschliche Nutzung von natürlichen Überflutungsräumen, den Auen (Auenvernichtung) in Form von Bebauung, oder die Versiegelung von Land, was laut WWF zu einer Beschleunigung des Abflusswassers führt. Statt den Weg über das Grundwasser zu nehmen, fliesst Abflusswasser über die Kanalisation schnell in die Flüsse.
Georg Rast vom WWF-Aueninstitut zur Ursache der Jahrhundertflut: "Was wir jetzt erleben, ist die Folge einer völlig verfehlten Hochwasserpolitik. Bergwälder wurden gerodet, Bachtäler verbaut und Flüsse für die Schifffahrt begradigt. Zugleich legte man Überflutungsgebiete für Landwirtschaft, Siedlungen und Industrieanlagen trocken." (4)
Der ausgetragene und erlebte Konflikt aus menschlischer Politik & Gestaltung und auf der anderen Seite Naturkraft führt zu Hochwasserschäden.
"Hochwasserschäden werden durch das Zusammenwirken zweier unabhängiger Mechanismen erzeugt. Die Natur liefert - auch durch den Menschen verstärkt - die Hochwasserstände. Parallel dazu verdichtet der Mensch die Werte am Gewässer und schafft Schadensrisiken. Erst die Kopplung aus Hochwasserereignis und Werteansammlung im gefährdeten Bereich erzeugt zu einem bestimmten Zeitpunkt einen mehr oder weniger großen Hochwasserschaden. " (5)
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